Die Marlborough Sounds sind ein ausgedehntes Netzwerk an Wasserwegen und Halbinseln. Sie befinden sich an der Nordostspitze der neuseeländischen Südinsel und gehören administrativ vollständig zur Region Marlborough. Sie stellen eines der touristisch und infrastrukturell bedeutendsten Zentren des Pazifikstaates dar.EntstehungObwohl die Marlborough Sounds zumeist als fjordähnlich bezeichnet und vermarktet werden, wurden sie nicht von Gletschern ausgeformt. In Wirklichkeit entstanden sie, als Erdbewegungen den Boden im ganzen Gebiet langsam absenkten und das Wasser somit in die tief gelegenen Täler eindringen konnte. Heute ragen nur noch die höheren Erhebungen aus dem Meer. Diese Küstenform wird üblicherweise als Ria bezeichnet.Die Māori-Mythologie erklärt die Entstehung der Halbinseln auf bildlichere Weise: So soll der sagenumwobene polynesische Entdecker Neuseelands, Kupe, einst gegen einen riesigen Oktopus gekämpft haben. Dabei soll er seine Hand in Richtung Südinsel gestreckt haben, damit diese ihn unterstütze. Seine Finger hinterließen tiefe Furchen in der Erde, die sich mit Wasser füllten und heute die Meeresarme bilden.GeographieDas gesamte Gebiet umfasst etwa 4000 km² inklusive zahlloser Meeresarme, Inseln und Halbinseln. Sie werden eingegrenzt durch die Tasman Bay im Westen und die Cloudy Bay im Südosten. Die Landflächen sind zum Großteil von endemischen Regenwald bewachsen und sehr dünn besiedelt. An den Buchten gibt es abgelegene Sandstrände. Die größten Buchten sind der Queen Charlotte Sound, der Pelorus Sound und der Kenepuru Sound. Zwei Inseln schließen das gesamte Gebiet ein: Im Südosten der Region befindet sich Arapawa Island und im Nordwesten die achtgrößte Insel Neuseelands, D’Urville Island.
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